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Guatemala - eine Kautschukfarm gibt Gummi

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Nachhaltiger Kautschuk aus Guatemala

Seit mehr als 50 Jahren produzieren Bauern und Unternehmen in Guatemala hochwertigen Naturkautschuk. Mit der weltweit steigenden Nachfrage wächst das Geschäft und damit auch die Bedeutung sozialer und ökologischer Standards bei der Gewinnung des „weißen Saftes“.

Um eine nachhaltige Lieferkette zu garantieren, hat sich das Kautschukunternehmen Grupo Fortaleza in Guatemala für eine Zertifizierung nach FSC-Standard entschieden. Was sie mit der Zertifizierung erreicht haben und welche Bedeutung dies für die Beschäftigten hat, schildert die FSC-Beauftragte Glenda Lee.
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Naturkautschuk als Material

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Aus Latex, dem milchigen Saft aus der Rinde tropischer Gummibäume (lat. hevea brasiliensis), werden Naturkautschuk sowie Naturlatex hergestellt. Aufgrund seiner einzigartigen Stabilität und Haltbarkeit wird Naturkautschuk in der Industrie, wie z.B. in Flugzeug- oder LKW-Reifen, häufiger verwendet als synthetischer Kautschuk. Ein weiterer Vorteil von Naturkautschuk ist, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Aus diesem Grund ist der natürliche Rohstoff bei Unternehmen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, besonders beliebt. Verlässliche Lieferketten werden durch erfahrene und zertifizierte Unternehmen wie Corrie McColl sichergestellt, die den nachhaltigen Kautschuk nach Europa importieren. Der Kautschuk von Grupo Fortaleza wird anschließend von europäischen Verarbeitungsbetrieben bspw. zu FSC-zertifizierten Latexkondomen von Ritex, zu „Ocean Mat“-Yogamatten von Southern Shores oder in der Sportbekleidung des kanadischen Unternehmens Lululemon Athletica verarbeitet

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Arbeiten auf der Plantage

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Bei Grupo Fortaleza sind derzeit 1140 Arbeiter*innen beschäftigt. 140 von ihnen arbeiten in der Kautschukfabrik und etwa 1000 auf den Plantagen.

Die 25 beschäftigten Frauen widmen sich hauptsächlich der Anwendung von Fungiziden auf dem Pica-Panel, um zu verhindern, dass die Bäume nach dem Fällen krank werden. Es gibt auch Näherinnen, die Kissenbezüge und Kerne für den lokalen Markt und den Export herstellen. Frauen sind bei diesen Aufgaben engagierter und akribischer. Die Männer sind für das Fällen der Gummibäume verantwortlich.

Ein „Picador" (Plantagenarbeiter, der den Gummibaum anritzt, damit das Latex herausfließen kann) ist je nach Hanglage für etwa 500 bis 600 Bäume verantwortlich.

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Die Arbeitsbedingungen

Sowohl auf den Farmen als auch in den Betrieben herrscht eine freundliche Atmosphäre und jeder kennt jeden. Es ist Teil der Tradition, dass die erfahreneren Mitarbeiter*innen ihr Wissen an neue oder jüngere Mitarbeiter*innen weitergeben. Da die Arbeit auf den Kautschukplantagen körperlich nicht sehr anstrengend ist, können Mitarbeiter*innen oft bis ins hohe Alter dort arbeiten und haben ein gesichertes Einkommen. Auf einer der Plantagen arbeitet sogar ein über 60-jähriger Mann, der bei guter Gesundheit ist und seine Arbeit liebt. Zurzeit darf er allerdings aufgrund der Covid-19-Beschränkungen nicht arbeiten.
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Darüber hinaus erhalten die „Picadores" sowie die anderen Arbeiter*innen gemäß FSC-Standards eine persönliche Schutzausrüstung und die Mitarbeiter*innen werden regelmäßig zu verschiedenen Themen geschult. Wichtige Themen sind der Umgang mit Waldbränden, der Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung, Erste Hilfe sowie die FSC-Richtlinien.
Grupo Fortaleza stellt sicher, dass die Beschäftigten bei ihrer Arbeit regelmäßige Pausenzeiten einhalten und nicht über die vertraglich festgelegten Stunden hinaus arbeiten. Bei nicht-zertifizierten Betrieben hingegen kommt es häufig vor, dass Arbeitnehmer*innen keine Sozialleistungen erhalten und keinen Zugang zu Bildungs- und Weiterbildungsangeboten haben. Kinderarbeit, die auf anderen Farmen in Guatemala teilweise üblich ist, ist bei Grupo Fortaleza strikt verboten. Während nicht- zertifizierte Unternehmen einen Jahreslohn von durchschnittlich nur etwa 2.000 Dollar für die Arbeit auf den Plantagen zahlen, erhalten die Arbeiter*innen auf den Plantagen von Grupo Fortaleza rund 388 Dollar pro Monat, zuzüglich Extraleistungen in Höhe von 5.440 Dollar pro Jahr.

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Unterschiede durch die Zertifizierung

Auf nicht-zertifizierten Plantagen leben mehrere Familien in Häusern ohne abgetrennte Räume. Hier bei uns haben die Farmen Verbesserungen an den Häusern vorgenommen. Trennwände in den Häusern ermöglichen mehr Privatsphäre und auch die sanitären Anlagen sind abgetrennt vom Wohnbereich. Zudem werden diese hier auch regelmäßig gesäubert. Für die Abfälle in den Betrieben haben wir extra Klärgruben gebaut.
Die Arbeiter*innen haben die Möglichkeit, mit ihren Familien direkt bei Grupo Fortaleza in den Fincas zu leben. Einige Familien haben sich auch in der Nähe ihres Arbeitsplatzes eine eigene Unterkunft gebaut. Wir kümmern uns um das Wohlergehen unserer Mitarbeiter*innen und deren Familien.
Bildung wird bei uns als wertvolles Gut angesehen. Arbeiter*innen und deren Familien haben Zugang zu Bildungseinrichtungen. Und schon jungen Schüler*innen wird der Stellenwert von Bildung vermittelt, indem das Unternehmen Schüler*innen mit guten Noten besonders ehrt.

Die Grupo Fortaleza organisiert regelmäßig kulturelle und gemeinschaftliche Projekte und Feiern. Diese stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl der Arbeiter*innen und sorgt für einen guten Ausgleich zur Arbeit.

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Umweltschutz

Grupo Fortaleza verpflichtet sich gemäß den FSC-Standards zu einem lediglich minimalen Einsatz von Pestiziden, Ruhezeiten für Gummibäume und Wiederaufforstung. Wir gehen allerdings noch einen Schritt weiter: Freiwillig werden jährlich die CO2-Emissionen aus allen Arbeitsprozessen gemessen, genau dokumentiert und dann kompensiert, so dass wir klimaneutral und kohlenstoffpositiv für das von den Bäumen aus der Atmosphäre gebundene CO2 arbeiten. Obwohl Grupo Fortaleza im Vergleich zu vielen Kautschukfarmen bereits nachhaltiger und sozial verantwortlich handelt, sucht unsere Unternehmensleitung ständig nach weiteren Möglichkeiten, noch mehr für die Umwelt zu tun. Deshalb registriert sie sich für das nächste Jahr sogar, um ihr Ökosystem-Dienstleistungssystem nach den Richtlinien des FSC überprüfen zu lassen. Dies wird ein entscheidender Vorteil sein, wenn es darum geht, Ökosystemleistungen wie Biodiversität, Kohlenstoff und Wasser aufzuwerten und dies somit aktiv kommunizieren zu können.
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Impressum

© 2020 FSC Deutschland,
Gutes Holz Service GmbH. - Alle Rechte vorbehalten.

Bilder & Videos: Grupo Fortaleza

FSC® F000213 • Das Zeichen für verantwortungsvolle Waldwirtschaft.

Angaben gemäß § 5 TMG:
FSC Deutschland
Gutes Holz Service GmbH
Postfach 5810
79026 Freiburg im Breisgau
Germany

Vertreten durch:
Dr. Uwe Sayer (Geschäftsführer)
Telefon:+49 (0) 761-386 53 50 - Telefax:+49 (0) 761-386 50 79
E-Mail: info@fsc-deutschland.de
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