Hinweis

Für dieses multimediale Reportage-Format nutzen wir neben Texten und Fotos auch Audios und Videos. Daher sollten die Lautsprecher des Systems eingeschaltet sein.

Mit dem Mausrad oder den Pfeiltasten auf der Tastatur wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Durch Wischen wird die jeweils nächste Kapitelseite aufgerufen.

Los geht's

Bushblok in Namibia

Logo https://fscdeutschland.pageflow.io/bushblok-in-namibia/embed

Ein Holzprodukt, das Wildtiere schützt

Der Cheetah Conservation Fund (CCF) geht gegen die Verbuschung der namibischen Landschaft vor, die zum großen Problem für das Ökosystem geworden ist. Bruce Brewer leitet das Projekt Bushblok, das durch die Umwandlung der Dornenbüsche in Holzkohle-Briketts wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile für die Region bringt.
Zum Anfang
Bushblok aus nachhaltiger Wertschöpfungskette

Die Bushblok-Holzkohle ist das Ergebnis einer ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Wertschöpfungskette. Das Projekt startete 2001 in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit USAID (United States Agency for International Development) und hat sich zu einem Dreh- und Angelpunkt für grüne Energieproduktion durch Biomasse in Namibia entwickelt. Der Name setzt sich aus dem englischen Wort für Dornenbusch ("Bush") und einer Beschreibung für die rechteckigen Form des Holzbriketts zusammen ("Blok"). Ziel des Projekts ist es, gegen die zunehmende Verbuschung der Landschaft vorzugehen: Die Dornensträucher werden von Hand geerntet und in mehreren Zerkleinerungs- und Trocknungsschritten zu Briketts weiterverarbeitet.

„Verbuschung ist ein Problem, das nicht nur Namibia betrifft. Wir wollten der Biomasseproduktion vor Ort Auftrieb verschaffen und zum Wachstum der Industrie beitragen“, sagt Bruce Brewer, Geschäftsführer von CCF und Projektleiter von Bushblok. „Zu Beginn konnten wir keine Holzpellet-Anlage finanzieren. Deshalb haben wir mit Bushblok in kleinerem Umfang mit der Pressung von Holzbrennstoffen begonnen.“
Zum Anfang
Verbuschung mit Biomasse-Projekten beseitigen

Unter Verbuschung versteht man den Prozess der Ausbreitung von Dornenbüschen auf Flächen, die zuvor von Gras bedecktes Weideland waren. Grund dafür ist die verringerte Population von Großsäugern wie Nashörnern oder Elefanten, die sich typischerweise von den Dornenbüschen ernähren und sie an der Verbreitung hindern. Die Verbuschung bringt das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und wirkt sich negativ auf den Wasserspeicher im Boden und die Pflanzenvielfalt aus. Zudem versperren die dornigen Zweige bedrohten Arten wie den Geparden den Weg bei der Jagd.

Mit etwa 15 Tonnen invasivem Gehölz pro Hektar ist Namibia besonders von Verbuschung betroffen. Aus diesem Grund leistet das Bushblok-Projekt einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung des Habitats. Gleichzeitig demonstriert das Projekt das Potenzial einer ökologischen und sozialen Biomasse-Industrie.
Zum Anfang
Prozesse optimieren mit FSC

Seit 2005 ist der CCF, der Bushblok herstellt, FSC-zertifiziert (FSC-C004580). „Wir haben uns früh dazu entschieden, so nachhaltig wie möglich operieren zu wollen. Deshalb haben wir die FSC-Zertifizierung angestrebt“, erzählt Brewer. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass FSC sehr hilfreich ist, um unsere Prozesse über die Jahre zu optimieren, auch jenseits der Biomasseproduktion. Unser gesamtes Nachhaltigkeitsprotokoll ist durch die kontinuierlichen Audits besser geworden.“

Die Bushblok-Holzbriketts können zum Kochen, für Kamine, Öfen und offene Feuer verwendet werden. Im Vergleich zu herkömmlichem Brennholz brennen sie länger und hinterlassen kaum Asche oder Rauch. Als Teil eines EU-finanzierten Projekts ist zudem die Nutzung einer bestimmten Anlage geplant, die die Briketts durch die thermische Behandlung der Biomasse stark eintrocknet. Dadurch verringert sich das Gewicht und die Fähigkeit zur Wasseraufnahme des „Bushbloks“, sodass der Transport um ein Vielfaches günstiger wird.
Zum Anfang
Steigender Absatzmarkt für sozial und ökologisch hergestellte Biomasse

Die Frage nach dem angemessenen Preis begleitete den Vertrieb von Bushblok-Briketts von Beginn an. „Insbesondere ausländische Käufer mögen die Idee, dass ein Holzprodukt zum Schutz des Geparden beiträgt und FSC-zertifiziert ist.“, betont Bruce Brewer. „Allerdings ist der Markt so umkämpft, dass es nur schwer möglich ist, dort Fuß zu fassen, wenn sozialer oder ökologischer Mehraufwand finanziell kompensiert werden soll. Das hat sich mit der Energiekrise in Europa geändert. Historisch gesehen ist aber Südafrika unser größter Absatzmarkt.“

Aufgrund der langjährigen Tätigkeit in Namibia ist CCF mit der Region fest verwurzelt. Allein für die Ernte der Dornenbüsche für die Bushblok-Produktion werden je nach Saison 30 bis 50 Namibianer:innen angestellt. Der Verarbeitungsprozess erfordert sowohl hoch qualifiziertes Fachpersonal als auch geschulte Erntehelfer:innen. Neben der Förderung lokaler Schmuckherstellender durch eine Verkaufsstelle auf dem Gelände des CCF betreibt CCF auch eine Imkerei sowie Weinbau und schafft dadurch langfristig sichere Arbeitsplätze.

Weitere Informationen zur Arbeit des CCF und zum Bushblok-Projekt sind online zu finden.
Zum Anfang
Scrollen, um weiterzulesen Wischen, um weiterzulesen
Wischen, um Text einzublenden